Ein versunkenes Auto, Verletzte am Ufer und Hilfsbedürftige im und unter Wasser: vor diesem Szenario standen etwa 60 Helfer von der drei im Rhein-Sieg-Kreis mit der
Wasserrettung betrauten Organisationen am letzten Sommer-Samstag 2013.
Die zu ihrer zweiten großen gemeinsamen Übung alarmierten Kräfte trafen kaum am Eschmarer See ein, als schon eine überanstrengte Jugendliche und ihr aufgeregter
Vater zu ertrinken drohten. Strömungsretter und Boote kamen schnell zu Hilfe, währenddessen trafen weitere Nachrichten ein: ein Auto ist im See versunken, die Insassen
müssen gefunden und gerettet werden.
Die Aufgaben konnten durch die durchweg ehrenamtlich arbeitenden Wasserretter, Bootsführer, Taucher und andere Helfer von Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft
(DLRG), Technischem Hilfswerks (THW) und Wasserwacht im Deutschen Roten Kreuz, die sich im Rhein-Sieg-Kreis zu einer Wasserrettungseinheit zusammengeschlossen haben,
zügig gelöst werden. Nachdem alle Opfer versorgt waren, ging es an die Bergung des versunkenen Fahrzeugs. Für die Übung war am Vorabend ein speziell für solche Übungen
präpariertes Auto – ohne Motor, Elektrik, Tank oder andere umweltgefährdende Teile - im See in 10 Meter Tiefe versenkt worden. Mit Hebesäcken wurde es bis an die
Wasseroberfläche gehoben und dann mit einem Arbeitsboot Richtung Ufer geschoben, bis es auf eigenen Rädern, gezogen von einer Winde, wieder an Land gebracht werden konnte.
Die dargestellte Situation kommt so oder ähnlich immer wieder vor, „Auto im Rhein“ ist eine Meldung, die es jedes Jahr gibt. Erst zwei Tage vor der
Übung machten zwei in einem See in den USA versunkene und nach 40 Jahren geborgene Pkw Schlagzeilen. Es zeigte sich auch, dass eine solche Aufgabe nur gemeinsam lösbar
ist, da viele Spezialisten der verschiedensten Fachrichtungen benötigt werden, und wie überall im ehrenamtlichen Bereich wird es auch in der Wasserrettung immer
schwieriger, Mitarbeiter zu finden - besonders solche, die von ihren Arbeitgebern für Einsätze kurzfristig freigestellt werden.
|