Schnelle Seiten

Flott durchs Netz

Otto Normalsurfer wartet nicht gerne. Wenn der Seitenaufbau sich zu lange hinzieht, bricht er ab und sucht sich eine andere Site - es gibt ja genug davon. Für den Webdesigner heißt das, möglichst schnelle Seiten zu entwerfen.
Die Geschwindigkeit einer Internetseite hat zwei Aspekte: Die objektive Ladegeschwindigkeit, also die Zeit zwischen dem Anklicken des Links (z.B.) bis zum Ende des Ladens, andererseits eine subjektive Geschwindigkeit, die die Zeit bis zur Verwendbarkeit und Lesbarkeit der Seite zeigt.

Kleine Datenmengen

Eine Seite ist schnell, wenn sie einen kleinen Datenumfang hat. Das Maximum sollte normalerweise bei etwa 50kB liegen, bei der Hompage noch deutlich darunter.
Wie bekomme ich das hin? Zunächst sollte man allzu große Seiten in mehrere kleinere aufteilen. Der Surfer braucht dann auch nur das zu laden, was ihn interessiert. Dann werfe man einen Blick auf die Grafiken. Sie allein haben oft schon einen enormen Umfang. Durch Reduzierung der Farbtiefe, ein geeignetes Dateiformat, eine Reduzierung des Bildausschnittes auf wichtige Teile und Speicherung in der tatsächlich benötigten Bildgröße wird viel gewonnen. Weitere Möglichkeiten sind die Wiederverwendung identischer Bilder auf verschiedenen Seiten, so dass der Browsercache die Grafiken liefern kann.
Eine Anmerkung zum Dateiformat: Browser zeigen standardmäßig GIF- und JPG-Bilder an. GIFs haben bis zu 256 Farben, JPGs 16,7 Millionen. Durch die Art der Komprimierung eigenen sich GIFs besonders für Bilder mit einheitlichen Farbflächen, also z.B. die meisten Zeichnungen. JPGs sind besser geeignet für Grafiken mit Farbverläufen wie etwa Fotos. Bei JPGs lässt sich der Grad der Komprimierung einstellen, wobei eine sehr hohe Komprimierung zu sichtbaren Fehlern im Bild führt.
Noch ein Punkt: Der Quellcode. Viele Editoren fügen großzügig Umbrüche und Leerzeichen, Kommentare und vor allem überflüssige Tags und Parameter ein. Gerade bei Tabellen findet man oft z.B. Breitenangaben für jede einzelne Zelle, was unnötig ist: alle Zellen einer Spalte sind gleich breit. Auch das font-Tag und nbsp's sind oft zuviel.
Durch eine Quellcodebereinigung lässt sich bis zur Hälfte der Daten einsparen!

Sauberer Code

Helfen Sie dem Browser! Durch sauberen HTML-Code kann er Seiten schneller darstellen. Viele Tags benötigen eigentlich nicht zwingend ein abschließendes Tag, z.B. <P>, <LI>, <HTML>, <BODY>, andere verzeihen es in den meisten Browsern, wenn es fehlt, z.B. <TD>.
Der Browser aber muss jedesmal nachrechnen, wo das Abschlusstag hätte stehen sollen, das kostet Zeit.
Hier sind auch die width- und height-Angaben bei Grafiken zu nennen, die man immer verwenden sollte. Durch diese Angaben wird der Bildschirmaufbau beschleunigt, außerdem entsteht eine schnellere subjektive Lesbarkeit der Seite. Ältere Browser haben ohne diese Angaben zudem Schwierigkeiten mit JavaScripts, die diese Grafiken betreffen.
Auch die alt-Angabe bei Grafiken sollte nicht fehlen. Durch sie wird schon während des Ladens der Seite erkennbar, was sich hinter den Platzhaltern für die Bilder verbirgt.

Tabellen

Tabellen werden erst angezeigt, wenn ihr Inhalt vollständig geladen ist. Das liegt daran, dass der Browser vorher noch nicht weiß, was undwo er es anzeigen soll, da die Tabelle möglichst optimal ausgerichtet wird. Bei verschachtelten Tabellen erhöht sich die Rechenzeit ungemein, da jede Zelle erst nach der Berechnung ihres Inhaltes berechnet werden kann, der dann aber wieder erst dargestellt werden kann - kurz: eine rekursive Rechnung.
Der Rat kann also nur lauten, (mehrfach) verschachtelte Tabellen möglichst zu vermeiden und Tabellen überhaupt recht kurz zu halten. Statt dessen nutzt man besser mehrere Tabellen neben- oder untereinander. So werden bereits Inhalte sichtbar, wenn noch nicht alle Tabellen berechnet sind.

Frames

Bei der Verwendung von Frames im Zusammenhang mit der Frage der Geschwindigkeit gibt es zwei Aspekte zu beachten: Einerseits besteht eine Page mit Frames aus mindestens 3 Dateien (dem Frameset und den mindestens 2 Dateien, die in den Frames erscheinen), die alle einzeln vom Server angefordert werden müssen. Andererseits geschieht dies nur beim ersten Mal, danach wird nur noch ein Teil der Dateien nachgeladen. Der Gewinn liegt dann nicht so sehr bei Grafik-Buttons u.ä., die auch bei anderen Verfahren aus dem Cache geladen würden, als vielmehr bei Text (und z.B. Scripten im Quellcode) und vor allem beim Rendern der Seite, die dann halt z.T. schon fertig ist.

Scripte

Auch im Bereich der Scripte lässt sich einiges an Datenumfang einsparen. Durch die Verwendung von externen Scriptdateien, die ihre Funktionen allen Seiten der Site zur Verfügung stellen, brauchen diese nur einmal geschrieben - und geladen - zu werden. Eine solche Datei wird folgendermaßen definiert:
<script type="text/javascript" src="scripts.js" language="JavaScript"></script>. Sie enthält den Quelltext (ohne script-tags!) mit den Funktionen, die man benötigt. Überhaupt sparen Funktionen, zumal wenn sie möglichst allgemein formuliert sind, einiges an Speicherplatz.

Links

Dass alle Links einer Seite auch funktionieren sollten, ist klar. Aber auch eigentlich korrekte Links lassen sich noch optimieren. Zunächst sollten alle Links auf das tatsächlich Verzeichnis weisen, nicht auf den schönen, kurzen Domainnamen, der aber nur eine Umleitung darstellt.
Dann sollte man beachten, das Protokoll mit anzugeben, meist also http:.
Als drittes empfiehlt es sich, ggf. einen abschließenden Slash oder den Standard-Dateinamen mit anzugeben, z.B. /index.html. Der Server muss sonst erst einmal feststellen, dass es sich um ein Verzeichnis handelt und nicht um eine Datei.
Eine weitere Beschleunigung ergibt sich, wenn die Daten einer Seite nur von einem oder möglichst wenigen Servern stammen, da sonst zu jedem einzelnen erst einmal eine Verbindung aufgebaut werden muss.
Zuletzt noch muss man wissen, das der Browser nur identisch angegebene URLs auch als identisch erkennt. Also: Wenn ich mehrere Links in meiner Site auf die gleiche URL habe und einmal einen abschließenden Slash setze, dann immer! Sonst lädt der Browser auch beim zweiten Mal nicht aus dem Cache, sondern  aus dem Netz.