Ein Eigenbau nach der Entwicklung von Ralf
Beutnagel, die er die Pläne in der "Sport- und Designdrachen" 8/01 veröffentlicht hat.
Die Spannweite liegt bei 3,40 m, die Ente wiegt 410 g.
Der Jungfernflug dauerte ca. 20 Minuten
zwischen Feierabend und Dunkelheit. (Außerdem
setzte Nieselregen ein, die Wiese ist vom Rhein überschwemmt... Hauptsache,
er fliegt!) Allerdings war der Wind etwas böig, schätzungsweise
1,5-3 Bft., Richtung schwankend. Der Waagepunkt liegt etwa 10 cm vor
dem Kreuz.
Der Drachen gewann sehr schnell an Höhe, ab etwa 10 m fliegt er stabil.
Bei Windrichtungswechseln schwankt er etwas, aber das lässt mit
steigender Höhe ja nach. Fehlt der Wind mal zwischen zwei Böen, geht die
Pfeil-Ente in den Segelflug über. Der Start gelingt sehr einfach, die Ente bleibt auf der
unteren Spitze senkrecht im Wind stehen und hebt beim Anziehen der Leine sauber
ab (und kam beim ersten Versuch mit dem ersten Wirbel sauber wieder runter).
Was mich überrascht hat, war das Verhalten der anwesenden Vögel, die sich
von der Pfeil-Ente nicht beirren ließen. Weder die (echten) Enten, Gänse,
Möwen und Schwäne am Boden noch die vorbeifliegenden Vögel (auch Krähen,
Habicht(?) etc.) zeigten sich irritiert, zum Teil eher neugierig. Ob sie
den Drachen als Ente sehen?
An der See fliegt die Pfeil-Ente schon bei sehr wenig Wind und steht wie angenagelt. Da die
Segelfläche trotz seiner Spannweite recht zierlich ist, wirkt der Drachen an zu langer
Leine nicht mehr. Etwa 50 m haben sich als gute Länge erwiesen.
Noch etwas zum Bau:
Was aus der s&dd nicht so klar hervorgeht und was Ralf mir dann
erläutert hat, ist die Abspannung. Die Schnüre sind jeweils links und
rechts an den Segeln vernäht, an den Enden mit Schlaufen versehen, die
dann in die Pfeilnocken (bzw. über Aluringe gesammelt, s. Foto s&) eingehängt
werden. Bei den Abmessungen habe ich mich an die Werte des Plans gehalten und bin
damit gut geflogen. Die Flügelenden und Segellatten habe ich mit Gummiband abgespannt, das
kleine Segel ist mit "normaler" Schnur eingehängt.
Wichtig ist eine Verstärkung aller Stellen, an denen abgespannt wird (logisch),
aber auch der unteren Ecke am kleinen Segel und besonders an der Bucht für das
Eddie-Kreuz. Diese Stelle wird im Flug zwar kaum belastet, aber beim (De-)Montieren!
Die Bucht sollte auch groß genug geschnitten werden.
Den Segelschnitt habe ich im Vergleich zum Plan variiert. Das große Segel
ist in der Mitte geteilt, hierdurch hat man beim Schneiden handlichere Teile
(je nach Werkstatt sehr von Vorteil). Nähte in der Mitte fallen wegen der
Gerüstführung so wie so an.
Außerdem habe ich in der Mitte des großen Segels oben ein auf dem Kopf
stehendes Dreieck eingesetzt (durch die Teilung eigentlich 2). Es ist so
groß wie das kleine Segel (und bei mir in der gleichen Farbe (blau). Die
übrigbleibenden großen Paneele erhalten dadurch eine fast rechteckige Form,
was imho den Verschnitt vermindert. Durch die Spiegelung des kleinen Segels
kann so ein interessanter optischer Effekt erzielt werden. Aber das
Original-Design ist natürlich auch sehr schön und auch "entiger".
Verwendet habe ich PC31 in royal (für die Dreiecke), gelb (für je 2
Streifen an den Flügelenden) und goldgelb (eigentlich eher orange:-))
(für die großen Paneele und je 1 Streifen) sowie schwarzes Spinnackerband für die
Querstangenführung, Exel extreme 8 mm und 3 mm GfK-Segellatten. Die CfK-Stäbe habe ich
geteilt und mit Alu-Muffen versehen, so dass das Packmaß auf erträgliche etwa
90 cm schrumpft.
Die Leine ist etwa eine Handbreit vor dem Kreuz angeknüpft. Auf den Fotos in der s&dd 5/02 von
Ralfs Original-Pfeilenten in Berck sur Mer sitzt der Waagepunkt noch deutlich (schätzungsweise
über 50 cm) weiter vorne. Dies bestätigt meine Erfahrung, dass die Waageeinstellung
bei diesem Drachen keine Millimeterarbeit ist und eine Anpassung an die herrschenden Windverhältnisse
recht unproblematisch vonstatten geht.
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