Siegburg Seligenthal |
Bilder der RuineFolgt man der Talsperrenstraße (eigentlich die Wahnbachtalstraße, aber so heißt jetzt nur noch das Stück an der Sieg zwischen Siegburg-Deichhaus und Kaldauen) in Siegburg-Seligenthal von der Sieg aus aufwärts, stehen anfangs noch ein paar Häuser auf der linken Seite, dann beginnt der Wald, ein Stück weiter biegt die Straße vor einer gesperrten Brückenauffahrt im Wald links ab. Nach einer Schleife vor der Staumauer der Wahnbachtalsperre kommt man unterhalb einer eindrucksvollen Brückenruine vorbei, deren Reste hier emporragen. Die Straße führt am Kloster Seligenthal vorbei zurück Richtung Sieg. |
Brückenruine |
Randsteine der Wahnbachtalstraße |
LegendenDer nahe Steinbruch und die pure Größe des Baus an der kleinen Straße im Wald geben Anlass zur Legendenbildung, von geheimen Rüstungsanlagen im Berg während des 2. WK wird gemunkelt. Die Wahrheit ist wie so oft weniger spektakulär: Trotz erster Pläne zum Bau der Talsperre bereits in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die Straße als Verbindung zwischen der Kreisstadt Siegburg und Much gebaut - als Notmaßnahme gegen die Folgen der Weltwirtschaftskrise - und war daher weit bedeutender als heute. |
verborgen im Wald |
Abbruchkante |
Trümmer des mittleren Bogens |
Unter dem Asphalt liegt das Pflaster |
Anfang und EndeDie Wahnbachtalstraße wurde zwischen 1925 und 1927 erbaut. 23 Brücken aus Stampfbeton mit Bruchsteinverkleidung überquerten den mäandrierenden Wahnbach. Die Straße wurde zur Erprobung unterschiedlicher Beläge (Asphalt, Beton, Stein) genutzt. Am 8. April 1945 wurde die Brücke über den Ummigbach von den deutschen Truppen gesprengt, die sich auf dem Rückzug vor den einen Tag später einmarschierenden Amerikanern befanden. |
Trümmer im Tal |
noch mehr Trümmer |
Fahrbahn auf der Rampe |
Die Talsperre kommtZum Wiederaufbau kam es nicht mehr, Anfang der 50er Jahre nahmen die Pläne für die Wahnbachtalsperre konkrete Formen an, 1954 begann der Bau. Die Straße schlängelt sich jetzt auf einem Umweg am Hang entlang um die Brückenruine. Die Anfahrt aus Richtung Talsperre wurde zum Besucherparkplatz für die Talsperre, und der Rest der Straße verschwand unter Wasser, einschließlich über 20 weiterer - auch unzerstörter - Brücken. Am anderen, oberen Ende der Wahnbachtalsperre steht eine Brücke bis heute, die Zufahrt von der Landseite ist gesperrt und sie ist nur zu Fuß zugänglich. |
Staumauer: Ende der Ausbaustrecke |
Wanderparkplatz |
Ansicht 1930 |
NachtragVor ein paar Jahren standen die Rampen noch frei und zugänglich, auch der Straßenanschluss war noch offensichtlich. Inzwischen ist alles überwuchert und weitgehend von der Natur zurückerobert. Übrigens: In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts geschah hier ein - bis heute ungeklärter - Mord. Ein Auto wurde samt Insassen von über die Abbruchkante der Ruine geschoben. |
Wahnbachtalstraße 1928 |
Zufahrt zur anderen Brücke... |
...am Nordende der Talsperre |