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Die Fieseler Fi-103, auch bekannt als V 1 (Vergeltungswaffe 1), Flugbombe oder
FZG-76, war der erste Marschflugkörper und wurde im zweiten Weltkrieg zwischen Juni
1944 und März 1945 von deutscher Seite eingesetzt. Ziel war zunächst London, nach
der alliierten Landung wurden auch Antwerpen und Brüssel beschossen. Die Abschussstellungen
befanden sich zunächst in Frankreich, mit dem Zurückweichen der deutschen Truppen
wurden dann Stellungen in Deutschland errichtet: zunächst in der Eifel, dann im
Bergischen Land, im Siebengebirge und im Nutscheid. Die meisten Anlagen sind allerdings
nicht mehr fertig geworden und wurden von der Front überrollt.
Über Zahl und Ort der Stellungen und darüber, was davon noch erkennbar ist, finden
sich im Internet, in der Presse und anderen Veröffentlichungen verschiedene Zahlen.
Wie hier zu sehen ist, sind sie zumeist vorsichtig geschätzt: Zumindest 12 Stellungen
(3 bei Lohmar, 1 bei Drabenderhöhe, 4 im Siebengebirge und 4 im Nutscheid) sind
in der Region noch erkennbar.
Etwa 10.000 V 1 wurden gestartet, etwa ein Viertel ohne Erfolg. Im Schussfeld
der Abschussrampen werden auch heute noch immer wieder abgestürzte Flugbomben gefunden,
so 1994 in Eitorf und 2001 in Spich. Hinzu kommen noch zahlreiche Abschüsse, da
die V 1 von den ihrerzeit schnellsten alliierten Jagdflugzeugen durchaus erreichbar
war.
Von einigen dieser Stellungen sind noch Reste erhalten. Die eigentlichen Startrampen
(Walter-Schleudern), soweit überhaupt schon montiert, wurden von den Alliierten
abmontiert oder zerstört, die Bunker geöffnet, Zufahrten teilweise gesprengt, der
Zahn der Zeit und Mutter Natur haben auch vieles zerstört, aber Betonfundamente,
Feuerlöschbecken und andere Fragmente sind oft noch erkennbar.
Ein paar technische Daten (Abweichungen je nach Modell möglich):
Länge: ca. 8 m
Spannweite: 5,37 m
Antrieb: Ein Argus As 014 Pulso-Schubrohr
Maximalschub: 335-390 kp
Marschgeschwindigkeit: 576 km/h in 760 m Höhe
Reichweite: 257 bis 286 km
Besatzung: keine
Fluggewicht: 2.160 kg
Bewaffnung: 847,11 kg Sprengkopf
Einen Überblick und weitere Informationen bietet
Wikipedia.
Sehr umfassend über den Einsatz aus Eifel und dem Rechtsrheinischen ist die 2004 bei Helios erschienen
Dokumentation V1 - "Eifelschreck" von Wolfgang Gückelhorn und Detlev Paul (gebunden). Neben
technischen Details von Gerät und Einsatz werden auch Abstürze und Unfälle geschildert und
Empfehlungen für Besichtigungen gegeben.
Einige detailierte Informationen zu den Nutscheid-Stellungen hat Karl Schröder im Jahrbuch
des Rhein-Sieg-Kreises 1996 unter denm Titel "Vergeltung in den Nutscheidwäldern
- Hitlers "Wunderwaffe" V1 im Einsatz rechts des Rheins" festgehalten.
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